Munderfinger Rat

Am 17. April 2015 tagte im Saal des Gasthof Bräu ein außergewöhnliches Gremium. 16 per Zufallsprinzip aus dem Melderegister ausgewählte Bürgerinnen und Bürger, quer durch alle Altersgruppen, beschäftigten sich dabei, einen intensiven Nachmittag lang, mit der Zukunft unserer Gemeinde. Sie widmeten sich der Frage, wie sie – und damit alle Munderfingerinnen und Munderfinger – gemeinsam dafür sorgen können, dass sie auch 2025 in einer besonders lebenswerten Gemeinde zuhause sind.

Das Spektrum der vorgeschlagenen Lösungsansätze zu diesen Themen reichte vom Mini- bis zum Großprojekt, von Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung bis zu Gedanken zur Flächenwidmung. Im Bereich „Integration neuer MunderfingerInnen“ wurden Feste genauso wie ein „Erster-Schritt-Beauftragter“  vorgeschlagen.

Wirksame Verdichtungen können laut Munderfinger Rat ebenso durch einen sorgsamen Umgang mit der Widmung von unbebautem Land wie durch die Konzentration von Funktionen in bestimmten Gebäuden und Arealen und die dadurch entstehenden Begegnungen entstehen. Mögliche neue Verknüpfungen wurden sowohl bei Mobilitäts-Angeboten wie im Bereich Informations-Austausch gesehen.

Den RätInnen war es ein Anliegen, dass das beachtliche wirtschaftliche Wachstum unserer Gemeinde mit einem sozialen Wachstum in Einklang gebracht wird. Neue Wohnformen für ältere Menschen wurden dabei ebenso thematisiert wie Räume für die Jugend oder eine neue Gewichtsverteilung zwischen Ehrenamt und professioneller Arbeit im Bereich sozialer Leistungen. In Sachen Freizeitangebot wurde beispielsweise ein sanfter Tourismus thematisiert, dessen Angebote insbesondere auch für die MunderfingerInnen wertvoll sind (z.B. Wander-/Radfahr-Strecken) oder auch die Einrichtung von „Frei-Räumen“, in denen man handwerklich genauso wie digital „tätig werden“ kann.

Ein besonders wichtiges Thema war der Erhalt und Ausbau eines vielfältigen Munderfings: Das bedeutet beispielsweise, dass Industrie, Energie-Produktion, Landwirtschaft und kleines und mittleres Gewerbe auch in Zukunft gemeinsam die „wirtschaftliche Identität“  unserer Gemeinde ausmachen sollen oder dass es neben einem großen Angebot an Vollzeitjobs auch verstärkt mit dem Familienleben vereinbare Teilzeitjobs braucht. Dass heißt aber auch, dass die Vielfalt an Nahversorgern im Ortskern erhalten bzw. gestärkt werden soll. Das führte bei der Schlussfrage des Rats – nämlich: „Was wirst Du selbst am Montag machen, um zur Erreichung der Ziele Deinen Beitrag zu leisten?“  – beachtlich oft zur Antwort, dass man bei einem Munderfinger Einzelhändler (statt in einem Einkaufszentrum der Umgebung) einkaufen gehen wird…

Diese und viele weitere Ergebnisse des Munderfinger Rats wurden am 21. Mai 2015 ab 19:30h im Gasthof Bräu allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern präsentiert.